Eine Geschichte vom Wachsen und Werden!
D: Wie ist denn diese Gartenliebe bei Dir entstanden?
Meine Eltern hatten eine kleine Frühstückspension ganz in der Nähe von MARINIs giardino Hotel, schon als Kind war es meine Aufgabe den Parkplatz zu jäten. Er war mit Kieselsteinen aufgefüllt und das Unkraut spross natürlich ständig. Eingefasst war er mit einem Blumenbeet. Daran erinnere ich mich gut, ich war immer so stolz, weil ich diesen „Garten“ so fleissig pflegte, dass man kein Gräschen entdecken konnte. Wahrscheinlich ist meine Gartenaffinität dadurch entstanden.
D: Was ist das Schönste für Dich an der Gartenarbeit?
Mir gefällt vor allem das Umgestalten. Vor allem auch im Kleinen. Ich spaziere durch den Garten, sehe dort etwas was man ausbuddeln kann und an einem anderen Plätzchen einpflanzen kann. Was vermehrt werden kann, was in meiner „Pflegeanstalt“ gehegt werden muss. Tatsächlich jäte ich immer noch für mein Leben gerne Unkraut. Ich finde, Gartenarbeit tut der Seele gut. Sie entschleunigt. Die Tatsache etwas zu säen, wachsen zu lassen gibt mir das Gefühl von Perspektive. Es lässt mich in meiner kleinen Welt nach vorne blicken.
D: Gartengestaltung ist eigentlich etwas sehr Persönliches. Was war Dein Wunsch, Deine Idee als zum ersten Mal ein Garten hier angelegt wurde?
Wir hatten 1989 die Möglichkeit eine Tiefgarage und einen zweiten Teil des Hotels bauen. Wir waren froh endlich keine Autos mehr vor dem Haus zu haben und da wir nicht auf einem Erdhaufen sitzen bleiben wollten, haben wir beschlossen Platz, Zeit, Geld in einen Hotelgarten zu investieren. Ich war zwar damals schon ziemlich belesen, war mit der Gestaltung aber tatsächlich ein wenig überfordert, deshalb haben wir uns für die Gestaltung an eine Fachperson gewandt. Tatsächlich sind Gärten aber etwas sehr Persönliches und gerade die Gestaltung ist etwas sehr Schönes, wo man sich individuell austoben kann.
D: Gilt für Dich der Spruch: Wenn meine Seele Urlaub braucht, gehe ich in den Garten?
Absolut! Außerdem hat mir ein Gast mal erzählt, dass es den Stresspegel reguliert. Das ist bei mir dann wohl intuitiv. Und außerdem verbindet ein Garten mit dem unperfekten Leben – es läuft wahrlich nicht immer alles wie geplant. Mäuse fressen meine Zwiebeln, Vögel picken Samen, Schnecken vergnügen sich im Salat.
D: Was ist Deine Lieblingspflanze?
Es gibt so viele. Ich entdecke auch immer wieder etwas Neues, neue Pflanzen, die mein Herz berühren. Mittlerweile kann man ja auch viel bestellen, da kommt man schon an kleine Schätze. Im Frühling ist eine meiner Lieblingspflanzen sicherlich die Helleborus. Auch von der Lenzrose gibt es soviele verschiedene Arten, einfach wunderbar. Sie säen sich aus, haben eindrucksvolle Blüten und sind im Frühling mit das erste, das blüht.
D: Was sind die größten Freuden, die Du durch den Garten erfährst?
Gartenarbeit entspannt mich ungemein, erdet mich. Außerdem ist es schön, wenn ich mit unseren Gästen durch den Garten spazieren kann. Viele unserer Gäste sind echte Experten.
D: Gibt es einen Tip für Gartenneueinsteiger?
Wie schon gesagt, Gartengestaltung ist etwas sehr Persönliches. Ich kann nur raten, sich zu belesen, Gärten zu besichtigen, Gartenreisen zu machen und den Garten selbst zu gestalten, auch wenn es
länger dauert. Gartengestalter sind natürlich super, aber man muss sich bewusst sein, dass einem da ein „Konzept“ übergestulpt wird.
D: Gibt es noch weitere Gartenprojekte?
Wir sind immer voller Pläne und Träume, auch was den Garten betrifft. Ob dann alles realisierbar ist, weiß ich nicht.
D: Gibt es eine Pflanze, die Du unbedingt einmal in Deinem Garten haben möchtest?
Im Moment habe mich in einen Franklinbaum verguckt.
5 schnelle Fragen:
Italienischer Garten oder Englischer Garten
Blumengarten oder Gemüsegarten
Selbstziehen oder Kaufen
Kübelpflanze oder Schnittblume
Herbst oder Frühling
Viel Spass im Garten!
