Gipfelglück im Meraner Land.
Einmal im Leben sollte man als Burggräfler unbedingt auf dem Ifinger gewesen sein. Der große Steinkoloss thront mit zwei Gipfeln, dem kleinen und grossen Ifinger 2552 und 2581 Metern über dem Wander- und Skigebiet Meran 2000. Die Möglichkeiten den Gipfel zu erreichen sind zahlreich. Eigentlich ist für jeden Bergliebhaber etwas dabei und da der Sommer genau heute beginnt muss der Ifinger in den heutigen Blog.
Der frühe Vogel fängt den Wurm heisst es immer…
…darum starten wir um 8:00 Uhr. Warum, erzähl ich Euch gleich:
Unsere liebste Route für diese Jahreszeit (Frühsommer) ist der direkte Weg vom Wanderparkplatz Falzeben. Es geht aber auch mit weniger Wegstrecke, mit der Seilbahn direkt nach Meran 2000. Gemächlich geht es über den Forstweg Wegmarkierung 14 nach Piffing und von dort weiter auf dem Winterskiweg oder Sommerwanderweg Nr. 3 taleinwärts. Der Blick in Richtung Sarntaler Alpen, hügelig, felsig, saftig grün und zauberhaft bunt mit blauem Enzian und gelber Küchenschelle… es ist von allem etwas dabei und vor allem viel für die Kamera und das Urlaubsalbum. Aber am beeindruckendsten ist das grandiose Bergpanorama über die Sarntaler Alpen bis hin zu den Dolomiten.
Mittlerweile sollten die Muskeln warm sein. Zu jeder schönen Bergwanderung gehören aber natürlich auch viele Höhenmeter, Schweißperlen und schwere Beine. Darum biegen wir am Gipfelhang links ab und steigen den steilen Wiesenhang empor. Der Blick auf den markanten Gipfelaufbau aus Granit wird frei. Die Kuhleitenhütte ruft eigentlich nach uns und der Gedanke an das durstlöschende Sportlerwasser motiviert. Weiter geht es über Steinstufen in Richtung Gipfel, ein wunderbarer Blick ins Passeiertal und die Verdienser Plattenspitzen öffnet sich. Die Schneefelder in den Nordhängen werden dicker… und wir ahnen, dass das letzte Stück zum großen Ifinger noch nicht begehbar sein wird…
….dafür begeistert uns ein anderes Naturschauspiel und die Frage ob die Gipfel am Sonntag alle leuchten werden stellt sich…
Über Steinböcke in freier Wildbahn und brennende Bergketten
Zu früher Morgenstunde ist das Wandergebiet menschenleer. Die einzigen Weggefährten sind zwei junge Murmeltiere die verspielt über die Wiesen springen. Das ganz besondere Erlebnis sind aber 5 junge Steinböcke. Unbekümmert grasen sie im steilen Hang. Wusstet Ihr, dass Steinböcke in Südtirol eigentlich ausgerottet wurden und erst im frühen 20. Jahrhundert wieder mühsam angesiedelt wurden. 4 Tiere wurden damals aus dem Nationalpark Gran Paradiso im hinteren Martelltal freigelassen. Nach dem zweiten Weltkrieg sind sie jedoch verschwunden. Ende der 40er Jahre wurden im Sesvenna Gebiet einzelne Steinböcke aus einer Kolonie in Graubünden gesichtet. Um eine rasche Besiedelung zu fördern hat man in Südtirol Steinböcke ausgewildert und heute haben wir eine natürliche Population von ca. 1000 Steinböcken. Davon wurden 2018 in den Sarntaler Alpen 33 Steinböcke gezählt und wir haben 5 auf einem Schlag gesehen.
Herz-Jesu Feuer am 13. Juni 2021
Schneereich war dieser Winter allemal. Das haben auch wir heute gemerkt. Genau deshalb sind wir ganz gespannt auf diesen Sonntag. Unseren Herz Jesu Sonntag. Die Wetterprognosen sind perfekt für diesen Tag an dem, wie jedes Jahr die Herz-Jesu Feuer gezündet werden. Ein Brauch der weit zurück liegt. 1796 wurde über die Situation der französischen Truppen unter Napoleon beraten. Der Stamser Abt appelliert, unser Land Südtirol dem Heiligsten Herzen Jesu anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erbitten. Seither wird das Gelöbnis jedes Jahr erneuert und die Feuer am Berg entzündet. Die Jungs meiner liebsten Bergfreundin sind übrigens auch jedes Jahr am Gipfel und zünden die Feuer.
Die Tour zum Ifinger: begleitet von vielen besonderen Südtirol Eindrücken. Einem einzigartigem Bergpanorama rund um uns. Es stimmt, jeder sollte diesen Granitfels einmal erlebt haben… die Glücklichen unter uns dürfen Ihn immer wieder erleben – zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter.
Berg heil!
Eure Isabel
Die verschiedenen Tourenmöglichkeiten bekommt Ihr übrigens direkt von mir, vor Ort! Der Heini Holzer Klettersteig ergänzt das Tourenangebot seit Kurzem nochmal.
